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Ergonomie des Retorneur-Griffs: komfortabler und präziser Keramik drehen

Ergonomie des Griffs von Retorneuren

Retorneuren von Ton sollte bequem und präzise sein – nicht ein Kampf mit dem Griff des Abdrehwerkzeugs. Deshalb haben wir uns damals viele Gedanken dazu gemacht und unsere Holzgriffe mehrfach geändert, bis wir schließlich bei einem kleineren, runderen Format gelandet sind, das besser in die Handfläche passt und weniger wiegt. Da wir dafür auch einen Metallstab mit kleinerem Durchmesser im Inneren verwenden, ist das gesamte Werkzeug jetzt leichter. Das Ergebnis? Mehr Kontrolle, weniger Ermüdung. In diesem Beitrag möchten wir zeigen, was wir aus diesem Prozess der Suche nach dem „besten“ Griff gelernt haben (auch wenn wir wissen, dass es den einen, perfekten Griff nicht gibt).

Warum ist Ergonomie beim Abdrehen von Ton so wichtig?

  • Weniger Kraftaufwand, um das Werkzeug zu stabilisieren → mehr Präzision an der Kante.

  • Neutrale Stellung des Handgelenks → weniger Spannung im Unterarm und Ellenbogen.

  • Bessere Feinkontrolle des Anstellwinkels → sauberere Oberflächen und weniger Vibrationen („Chatter“).

  • Besonders in längeren Drehsessions merkt man den Unterschied zwischen verschiedenen Griff­formen.

Tipp: Auch wenn es nicht nur ein reines Ergonomie-Thema ist, ist es entscheidend, dass die Schneide gut geschärft ist. Beim Drehen brauchst du dann weniger Druck und weniger Durchgänge, um das gewünschte Ergebnis zu erreichen.
Wenn du Retorneure aus normalem Stahl oder Edelstahl benutzt, empfehlen wir, sie regelmäßig zu schärfen (und lieber ein bisschen, dafür öfter).
Eine andere Option ist die Verwendung von High-End-Werkzeugen wie Retorneuren aus Wolframcarbid, die sich nicht abnutzen und effizienter schneiden. (Beispiel für einen Retorneur aus Wolframcarbid.)


Retorneur mit Holzgriff: Größe, Form und Griffgefühl

  • Größe (Durchmesser):
    Ist der Griff zu groß, zwingt er dich, die Hand zu weit zu öffnen und den Daumen zu verspannen; ist er zu klein, greifst du zu fest zu. Der kompakte, runde Griff, den wir verwenden, sucht genau diesen Mittelweg: Er füllt die Handfläche, ohne sie zu überfordern.

  • Form:
    Das klassische, abgerundete Profil verteilt den Druck und „sitzt“ in der Basis der Handfläche. Es ist ideal für den sogenannten „Power Grip“, wenn du Stücke mit mehr Masse und Trägheit abdrehen möchtest.
    Deshalb empfehlen wir die typischen flachen Metallgriffe eher nicht. Wenn du trotzdem einen flachen Metallgriff hast, versuch, ihn mit einfachen Mitteln etwas zu „polstern“, denn der Kunststoff- oder Gummischutz, der oft serienmäßig montiert ist, reicht meist nicht aus.

  • Textur/Grip:
    Satiniertes Holz fühlt sich warm an und bietet auch mit leicht feuchten Händen einen guten Griff. Manche mögen zusätzlich ein rutschfestes Tape anbringen. Unser Eindruck: In den meisten Fällen ist es besser, darauf zu verzichten – aber das hängt sehr von der Person und der Anwendung ab.


Andere Griffmaterialien

Es gibt auch Griffe aus Kunststoff (Harze usw.). Ergonomisch sind sie meist besser als Metall, weil sie rund sind und nicht flach.
Wenn wir doch etwas Kritisches dazu sagen müssten, dann wären es vor allem: das Thema Nachhaltigkeit, und in manchen Fällen schlechte Oberflächen oder Verklebungen, die nicht lange halten.

Oft ist es außerdem so, dass die Herstellung von Kunststoffgriffen teure Stahlformen erfordert. Deshalb werden häufig Griffe verwendet, die ursprünglich für andere Anwendungen gedacht waren (z. B. Spachtelwerkzeuge für den Heimwerkerbereich), anstatt ein speziell für den Töpferdrehteller optimiertes Design zu entwickeln.

Solche Griffe sind häufig gröber, weniger ergonomisch und benötigen innen breitere, schwerere Metallstangen. Oder sie haben eine relativ breite Spitze, sodass du die Finger nicht so nah an die Schneide führen kannst, wie du es bei einem „Stiftgriff“ tun würdest.


Gewicht und Balance

Ein sehr schwerer Retorneur stabilisiert zwar ein wenig die Vibration, ermüdet aber schneller. Hast du eine hochwertige Schneide, brauchst du keine zusätzliche Masse: Der Schnitt gleitet von selbst, ohne dass du „drücken“ musst.

In unserem Fall haben wir damals den Metallstab im Inneren des Griffs auf einen kleineren Durchmesser umgestellt. Dadurch verringert sich das „Moment“ im Handgelenk, und Winkeländerungen werden agiler. Wenn du dünne Wände kontrolliert abdrehen willst, merkt man diese Gewichtsreduktion deutlich.

Wir empfehlen auch keine übermäßig langen Griffe – sie verlagern den Schwerpunkt ungünstig, und das überstehende Stück unter der Handfläche kann in manchen Situationen zusätzlich stören.


Tipps zur Handhabung / Haltung

Es ist nicht immer möglich, aber versuche, die Ellenbogen möglichst nah am Körper zu halten. Wenn du irgendeinen Auflagepunkt für einen Finger oder den Handballen finden kannst (je nach Situation), umso besser.

Greif nicht verkrampft; lass die Schneide die Arbeit machen. Mit zunehmender Erfahrung und kleinen, progressiven Winkelanpassungen – statt mit plötzlichen, großen Änderungen – wirst du weniger Vibration spüren. Ziel ist immer, das gewünschte Ergebnis effizient zu erreichen.


Vielen Dank fürs Lesen!

Wir hoffen, dieser Beitrag hilft allen, die neugierig auf die Bedeutung von Form und Gewicht des Griffs sind. Für uns war es ein Prozess von Versuch und Irrtum – vielleicht nicht besonders „wissenschaftlich“, denn wir sind nicht von einer fertigen Theorie ausgegangen und brauchten viele Iterationen, bis wir einen passenden Griff gefunden hatten.

Wie immer gilt: Es gibt großartige Keramiker:innen, die mit allen möglichen Griffen arbeiten (inklusive der flachen Metallgriffe, die wir hier eher nicht empfehlen) und trotzdem lange, effiziente Sessions am Drehteller haben. Geschmäcker sind verschieden – und dazu kommt, dass jede Person anders ist (Form und Größe der Hand, Technik, Gewohnheiten beim Drehen, Art der Stücke, die sie macht …).

Wie immer: Tausend Dank, dass du bis hierher gelesen hast und unsere „Nerd-Themen“ aushältst. Bis zum nächsten Beitrag!


Häufige Fragen (FAQ)

Ist ein kleinerer Griff immer besser?
Nicht unbedingt. Am besten ist ein Griff, der „passgenau“ in die Handfläche liegt, ohne dich zu zwingen, die Finger übermäßig zu spreizen. Wenn du unsicher bist, ist ein kompakter Griff eine gute Wahl – später kannst du immer noch etwas Griffband hinzufügen, wenn du ein bisschen mehr Volumen brauchst. Du kannst das provisorisch und „hausgemacht“ anpassen, bis es zu deiner Hand passt.

Leicht oder mit etwas mehr Gewicht, um Vibrationen zu dämpfen?
Mit scharfer Schneide (am besten aus Hartmetall) und guter Technik gewinnt das leichtere Werkzeug in etwa 90 % der Fälle in Sachen Komfort. Wenn du große, harte Stücke bearbeitest, ist es in der Regel sinnvoller, zunächst auf eine steife, stabile Geometrie zu achten, statt einfach Masse zuzufügen.

Wie reduziere ich Ermüdung beim Retournieren?
Ein Griff, der zu deiner Hand passt, neutrale Handgelenksposition, wo möglich eine Auflage suchen, eine gut gepflegte Schneide und progressive, nicht zu aggressive Schnitte.
Vermeide es, mit stumpfen Werkzeugen zu arbeiten – auch wenn sie „irgendwie noch gehen“, ist es besser, kurz zu stoppen und nachzuschärfen. (Das gilt für Retorneure aus normalem Stahl oder Edelstahl. Bei Hartmetall ist Nachschärfen meistens nicht nötig.)

Kollektion von Retorneuren aus Hartmetall

tAt – The Artisan Tools.

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