Glasierte Keramik schleifen: Werkzeuge, Schritte & Tipps
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Warum nach dem Glasurbrand schleifen?
Auch wenn die Glasurschicht im Prinzip âfertigâ aus dem Ofen kommt, entstehen manchmal kleine Grate, Tropfen oder scharfe, etwas schneidende Kanten. Um diese zu entfernen, brauchen wir ein Schleifmittel, das hĂ€rter ist als das Glas der Glasur selbst â und das ist Diamant. Mit normalem Schleifpapier wĂŒrdest du die OberflĂ€che kaum ankratzen.
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Zu verwendende Werkzeuge
Flexibler Schleifklotz mit Klett:
Ermöglicht es, den Druck zu dosieren und sich gut an gewölbte oder geschwungene OberflÀchen anzupassen.

Diamant-Schleifpads in mittlerer und feiner Körnung:
Zum Beispiel, wenn du zuerst Material abtragen (mittlere Körnung) und danach polieren möchtest (feine Körnung). Manche verwenden das feine Pad auch, um seidenmatte OberflÀchen zu erzielen.

BehÀlter mit Wasser:
Das Schleifen im Nassverfahren verlĂ€ngert die Lebensdauer des Diamants und reduziert gleichzeitig den Schleifstaub. AuĂerdem macht es den Vorgang âsanfterâ und besser kontrollierbar.
Schutzbrille und FFP2-Maske:
Beim Schleifen entstehen oft glasige Partikel. Wir empfehlen daher dringend den Gebrauch von Schutzbrille und Maske. Gerade in WerkstĂ€tten schweben oft viele Partikel in der Luft, und es ist eine gute Gewohnheit, bei wichtigen ArbeitsgĂ€ngen eine Maske zu tragen â zusĂ€tzlich zu einer guten BelĂŒftung des Ateliers.
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Schritt fĂŒr Schritt â Beispiel mit beiden Körnungen
â Zone beurteilen:
Identifiziere âFehlerâ wie Glasurtropfen, Grate usw. Je nach Fall kannst du die Stelle mit einem Bleistift markieren, damit du nicht ĂŒber das eigentliche Ziel hinaus schleifst.
â StĂŒck und Schleifpad vorbereiten:
Du kannst beides ins Wasser tauchen; Diamant schneidet im Nasszustand besser und erhitzt sich weniger.
â Erster Abtrag (mittlere/gröbere Körnung, etwas aggressiver):
Mit sanften kreisenden Bewegungen und flachem Winkel des Schleifklotzes arbeiten. Nicht zu stark drĂŒcken â lass den Diamant fĂŒr dich arbeiten.
â ZwischenspĂŒlen:
Die OberflĂ€che abspĂŒlen, um den Fortschritt zu kontrollieren und zu verhindern, dass keramischer Abrieb das Schleifpad âzusetzenâ lĂ€sst.
â Endpolitur (feine Körnung):
Zum feinen Pad wechseln und mit denselben sanften Bewegungen weiterarbeiten.
â Trocknen und QualitĂ€tskontrolle:
Wir mögen es, am Ende den Finger ĂŒber den Rand gleiten zu lassen, um das âFeelingâ der OberflĂ€che zu prĂŒfen (manche verwenden dafĂŒr auch ein kleines StĂŒck Watte). Wenn sich nichts mehr verfĂ€ngt, ist der Rand fertig bearbeitet.
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HĂ€ufige Fragen
Funktioniert das auch im SchrĂŒhbrand (Biskuit)?
GrundsĂ€tzlich ja â die Pads funktionieren auch auf SchrĂŒhware. Allerdings gibt es dafĂŒr gĂŒnstigere Lösungen, z. B. herkömmliches Schleifpapier oder SchleifschwĂ€mme aus Siliziumkarbid.
Mit oder ohne Wasser?
Immer wenn es möglich ist, ist Nassschliff besser: Die OberflÀche wird glatter und die Lebensdauer des Schleifmittels verlÀngert sich.
Funktioniert es bei Steinzeug, Porzellan und rotem Ton?
Ja, es funktioniert gut bei allen genannten Materialien.
Und wenn das StĂŒck sehr groĂ ist?
Auch dann sind die Pads geeignet, aber fĂŒr sehr groĂe FlĂ€chen kannst du zusĂ€tzlich andere Optionen in Betracht ziehen, z. B. Diamantscheiben, die auf dem Teller der Töpferscheibe haften.
Wenn du die vollstĂ€ndige Beschreibung und ein Video zum Schleifset mit Klotz und Pads sehen möchtest, kannst du auf das folgende Bild klicken â du wirst direkt zur Produktseite weitergeleitet.
Vielen Dank fĂŒrs Lesen!
